Heute sprechen wir über Schrift, Typografie und Schriftarten. Denn ja, wie jedes andere Detail kann auch das visuelle Erscheinungsbild Ihrer Worte, wenn gut gewählt, eine einfache Werbebotschaft in ein angenehmeres, flüssigeres und effektiveres Leseerlebnis verwandeln. Doch Vorsicht, nicht alle Schriftarten sind in der manchmal starren Welt der E-Mail-Clients willkommen. Wie also kann man grafische Kreativität und technische Kompatibilität verbinden? Dieser Artikel erklärt Ihnen die wesentlichen Grundlagen zum Thema Webfonts im E-Mail-Marketing.
Webfonts und Standard-Schriften: den Unterschied verstehen
Bevor Sie eine Wahl für Ihre Kampagnen treffen, ist es notwendig, die beiden großen Kategorien der in E-Mails verfügbaren Typografien gut zu verstehen.
Die Standardschriften (oder „safe fonts“)
Standardschriften sind universell anerkannte Typografien, da sie auf den meisten Betriebssystemen (Windows, macOS, iOS, Android usw.) vorinstalliert sind. Zu den gängigsten gehören Arial, Verdana, Times New Roman, Georgia, Trebuchet MS und Courier New.
Schriftart | Typ | Beschreibung |
---|---|---|
Arial | Sans-serif | Modern, neutral |
Helvetica | Sans-serif | Sauber, elegant (vor allem Mac) |
Verdana | Sans-serif | Sehr lesbar, großer Abstand |
Georgia | Serif | Elegant, für Text geeignet |
Times New Roman | Serif | Klassisch, formell |
Tahoma | Sans-serif | Ähnlich wie Verdana |
Trebuchet MS | Sans-serif | Modern, dynamisch |
Courier New | Monospace | Schreibmaschinenstil |
Lucida Sans Unicode | Sans-serif | Gute Lesbarkeit |
Palatino Linotype | Serif | Buch-/Druckstil |
Hauptvorteil: Ihre native Präsenz auf Geräten gewährleistet nahezu vollständige Kompatibilität mit allen E-Mail-Clients, ob auf Desktop oder Mobilgeräten.
Limitierung: Die Auswahl an kreativen Möglichkeiten ist begrenzt. Diese Schriften sind neutral, manchmal als zu institutionell wahrgenommen und spiegeln möglicherweise nicht die gewünschte visuelle Identität wider.
Die Webfonts (oder Online-Schriften)
Webfonts werden auf externen Servern (wie Google Fonts, Adobe Fonts oder proprietären Hosts) gehostet und über CSS-Anweisungen im HTML-Code der E-Mail geladen. Sie sind oft modernere und markantere Typografien.
Hauptvorteil: Sie ermöglichen mehr grafische Personalisierung und können das Markenimage stärken.
Limitierung: Ihre Unterstützung ist in E-Mail-Clients sehr begrenzt. Im Gegensatz zu Webbrowsern unterstützen E-Mail-Dienste nicht alle externen Ressourcen aus Sicherheits- oder Leistungsgründen.
✅ Clients, die Webfonts akzeptieren | ⛔️ Clients, die Webfonts nicht akzeptieren |
---|---|
Apple Mail | Gmail (web & App) |
Outlook für Mac | Outlook (Windows Desktop) |
Samsung Mail | Yahoo Mail |
Thunderbird | Outlook.com (web) |
Airmail | Android Mail |
iOS Mail | ProtonMail |
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ihre Webfont nur bei einem Teil Ihrer Empfänger angezeigt wird. Daher ist es wichtig, immer eine Ersatzschriftart („fallback„) festzulegen.
Warum Webfonts in Ihren Marketing-E-Mails verwenden?
Da ihre Kompatibilität begrenzt ist, mag man sich fragen, warum man sich mit Webfonts abmühen sollte. Hier ist, warum diese Schriften trotzdem eine durchdachte Rolle in Ihren Kampagnen verdienen.
Um die Markenidentität zu stärken
Ihre Corporate Identity enthält eine spezifische Typografie? Die Integration dieser Schriftart in Ihre E-Mails verstärkt die visuelle Konsistenz zwischen Ihren Medien (Website, Broschüren, soziale Netzwerke usw.). Dies ist eine effektive Methode, um Anerkennung und Glaubwürdigkeit zu schaffen.
Um sich visuell in einem überfüllten Posteingang abzuheben
Die Mehrheit der E-Mails verwendet die gleichen Standardschriften. Mit einer kompatiblen Webfont bringen Sie eine persönliche Note ein, die die Aufmerksamkeit erregt, vorausgesetzt, das Design bleibt lesbar und gut strukturiert.
Um ein besseres Leseerlebnis zu bieten
Einige Schriften sind besser für Bildschirme optimiert, insbesondere auf Mobilgeräten. Roboto oder Open Sans bieten beispielsweise ein flüssigeres Lesen als ältere Schriften wie Times New Roman oder Courier. Dies kann das Engagement verbessern.
Um bestimmte Blöcke einer E-Mail zu segmentieren oder zu stylen
Eine Webfont kann nur in einem sichtbaren Block in Apple Mail oder iOS verwendet werden, wie ein Titel oder ein stilisiertes Zitat, ohne den Rest des Inhalts zu stören. Dies ist ein hybrider Ansatz, der mit Ersatzschriften anderswo kompatibel bleibt.
Die zuverlässigsten Webfonts für E-Mailing + deren Ersatzoptionen bei Bedarf
Einige Webfonts haben sich aufgrund ihrer guten Unterstützung in kompatiblen Umgebungen und ihres vielseitigen Designs etabliert.
Schriftart | Beschreibung | Ersatzschriften |
---|---|---|
Open Sans | Modern, lesbar, neutral. Häufig in digitalen Schnittstellen verwendet. | Arial, Sans-serif |
Roboto | Beliebt auf Android und Web. Hervorragende Darstellung in kleiner Größe. | Helvetica, Sans-serif |
Lato | Etwas runderer Stil als Roboto. Professionell, aber warmherzig. | Trebuchet MS, Sans-serif |
Georgia | Elegant und zuverlässig. Breite Unterstützung. (Oft mit Webfonts verwechselt) | Serif |
Vermeiden Sie zu exotische Schriftarten wie Pacifico oder Lobster, da sie schlecht unterstützt werden und die visuelle Identität bei schlecht gewählten Alternativen zerstören können.
Webfonts für Ihre E-Mails finden
Nicht alle im Internet verfügbaren Schriften sind für das E-Mailing geeignet. Wählen Sie lizenzfreie, leichte Webfonts, die für den Webgebrauch geeignet sind. Hier sind die am meisten empfohlenen Seiten:
Google Fonts
Der beliebteste und kostenlose.
Über 1400 Schriftfamilien.
Download oder direkter Link über @import oder <link>.
Adobe Fonts (ehemals Typekit)
Integriert in Adobe Suite (kostenpflichtig).
Sehr große Auswahl an kreativen und Premium-Typografien.
Wenig geeignet für E-Mailing (dynamische Integration wenig kompatibel mit E-Mail-Clients).
Font Squirrel
Auswahl an kostenlosen Schriften, sortiert nach ihrer kommerziellen Nutzungslizenz.
Download möglich, aber die Integrationen müssen manuell erfolgen.
Überprüfen Sie immer, ob die Lizenz der Schrift die Verwendung in E-Mails erlaubt (einige erlauben sie nur für Websites oder Druck).
Sollten Sie Ihre Webfonts selbst hosten: ja oder nein?
Einige technische Teams ziehen es in Betracht, die Schriftdateien auf ihrem eigenen Server zu hosten und sie dann über eine CSS-Regel im E-Mail-Code zu integrieren. Diese Methode funktioniert gut, jedoch auf einer Website. Im E-Mail-Kontext löst sie jedoch nicht die wesentlichen Einschränkungen, im Gegenteil. Sie umgeht nicht die vom E-Mail-Client auferlegten Grenzen. Selbst wenn Sie die Schrift hosten, wird sie von nicht kompatiblen Clients nicht angezeigt.
Zudem kann sich die Ladezeit verlängern. Dies erhöht nicht nur die Ungeduld, sondern auch das Risiko, dass Ihre Nachricht von einigen Spam-Filtern als verdächtig eingestuft wird.
Schließlich stellen sich manchmal rechtliche Fragen (Verwendungslizenzen).
Kurz gesagt: Bevorzugen Sie kostenlose Webfonts mit Erlaubnis zur Integration, wie Google Fonts.
Letzte Tipps für unterwegs
- Sorgen Sie immer für einen Fallback für Ihre Hauptschriftart, um eine lesbare Anzeige auch dann zu gewährleisten, wenn die Webfont vom E-Mail-Client nicht unterstützt wird.
- Testen Sie die Darstellung auf mehreren E-Mail-Clients, um die tatsächliche Schriftanzeige zu überprüfen.
- Vermeiden Sie zu schwere Webfonts, indem Sie nur die Varianten „regular“ oder „light“ bevorzugen. Dies reduziert das Gewicht der E-Mail und verbessert die Ladezeit, insbesondere auf Mobilgeräten.